[Rezension] Rabenberg: Schicksale eines Königreichs

Royal-Gay-Romantasy von Binjamin Zwi.

Rabenberg

Meine Bewertung: ⭐⭐⭐⭐ 4 / 5 Sterne.

Der aus meiner Sicht dem Genremix Royal-Gay-Romantasy angehörigen Roman »Rabenberg: Schicksale eines Königreichs« von Binjamin Zwi habe ich vom Autoren persönlich als Rezensionsexemplar für den Kindle erhalten. Zuvor hatte der Autor es mit dieser Buchvorstellung den Lesern und Followern auf Bücherversum vorgestellt. Die moderne royale Geschichte gefällt mir bis auf ein paar Kleinigkeiten gut. Die Meinungen zum Buch sind gemischt.

Klappentext:

Dieses Buch könnte zwar mit »Es war einmal« anfangen, aber Märchen enden meistens mit einem Happy End. Dabei war die Ausgangssituation so märchenhaft. Die Königreiche Rabenberg und Förden lagen in direkter Nachbarschaft zueinander. Die beiden Herrscher waren befreundet, ihre Thronfolger einander versprochen. Auf der einen Seite gab es den Kronprinzen von Rabenberg, Erik, ein blonder Nordländer von 18 Jahren. Auf der anderen Seite stand die Kronprinzessin von Förden, Viktoria, dunkelhaarig und ebenfalls 18 Jahre jung. Beide liebten sich, waren glücklich und wollten irgendwann heiraten. Erik war draufgängerisch, und Viktoria tat ihm gut. Das Drama nahm seinen Lauf, als der 17-Jährige totgeschwiegene Bruder von Viktoria auftauchte und Unordnung in ein geordnetes Leben brachte.

Meine persönliche Meinung/Rezension:

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an den Autoren für das Rezensionsexemplar! Es hat mir Spaß gemacht, diese moderne Geschichte miterleben zu dürfen.

Der Schreibstil des Autors ist dem Genre angepasst. Die Geschichte selbst ist vom Autor gut dargestellt. Bei mir entstanden nicht selten passende Bilder zu den Szenen im Kopf, während ich dem rasant voranschreitenden Erzähltempo folgte. Manchmal fühlte ich mich wie im Mittelalter, fühlte mich jedoch durch moderne Ereignisse recht schnell davon überrumpelt und wurde so aus meinem schönen Kopfkino herausgezogen.
Die Konstellation der Familien finde ich gut zusammengestellt. Auch ihre Charakterzüge werden klar und deutlich dargestellt. Mal gute, mal schlechte. Eine Monarchie der Moderne mit dem Charme vom Mittelalter.
Die Kirchen wirken manches mal veraltet, wie aus einer anderen Zeit entsprungen, aber so wirken sie auch in der Realität auf mich 🙂 Jedoch ist ihre Macht in diesem Buch sehr passend, auch ihre Schandtaten die bis in die heutige Zeit hineinreichen und immer wieder aufgedeckt werden, stark und präsent.
Leider habe ich wenige Punkte, die ich für meinen persönlichen Geschmack eher nicht so toll fand. Aber über Geschmäcker lässt sich bekanntlich streiten, oder?
Mir wird viel zu häufig „Ich liebe dich“ gesagt. Auch gibt es ständige Küsschen hier und da, wo ich für mich dann wiederum denke, vielleicht ist es bei homosexuellen Paaren einfach so. Da bin ich gerne bereit, darüber aufgeklärt zu werden.
Das Erzähltempo ist mir zu rasant. Bei mir kam während des Lesens das Gefühl auf, ich werde gehetzt. In manchen Szenen passt diese Geschwindigkeit ganz gut hinein, doch in anderen dann auch wieder nicht. Vielleicht liegt das auch nur an die sehr sprunghaften Entscheidungen, die von den Protagonisten getroffen werden, als auch in der Handlung selbst enthalten sind.

Ja, ich weiß es selbst. Aber ich meckere schließlich nicht. Es sind einfach nur Kleinigkeiten, die ich aber erwähnt haben möchte. Für Autoren ist solch ein Feedback wertvoll, habe ich mir sagen lassen.

Zwei Fragen blieben mir zudem leider unbeantwortet:

  • 1. Wer war die mysteriöse Person, mit der der Prinz zu Beginn geschrieben hatte?
  • 2. Was ist mit dem Brief der Mutter geschehen, als der Prinz ihr Büro aufräumte?

Ich hoffe, dass mir der Autor diese Fragen im Fortsetzungsroman beantworten kann. Denn den Roman möchte ich auch unbedingt lesen!

Für Liebhaber von moderner Fantasy für Homosexuelle oder auch Royal-Gay-Romantasy, welche in die Moderne adaptierte mittelalterliche Fazetten in sich trägt, ist dies ein weiteres gelungenes Werk, welches sich zu Lesen lohnt.
Von mir gibt es dafür ⭐⭐⭐⭐ 4 von 5 Sterne.

Buchvorstellung und Leseprobe auf Bücherversum: Rabenberg: Schicksale eines Königreichs von Ben Zwi

Binjamin Zwi, Kindle Ausgabe, 328 Seiten, erschienen bei Books on Demand, ASIN B0CFFHLFWJ.

Quelle Foto: Privat

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Andreas

    Lieber Tino,
    danke dir für diese eigentlich gute Rezension. Es hat mich gefreut, dass du dir ein paar Gedanken über die Geschichte dahinter gemacht hast. Ich hatte lange darüber nachgedacht, ob es eine Fortsetzung von Rabenberg geben soll. Ja, es wird eine geben und ich schreibe gerade daran. Natürlich werde ich extra für dich diese beiden Punkte miteinbeziehen. Wird sicher spaßig werden, auch wenn meine Freundin nicht viel davon hält. Doch ich bin facettenreich und schreibe über alles, was ich für gut befinde. Im Übrigen, Rabenberg 2 wird etwas ruhiger werden.
    Danke und Grüße
    Andreas (Binjamin Zwi)

    1. Es ist schön, dass es noch Autoren gibt die nicht auf einer Linie bleiben, sich auch auf eine künstlerische Ebene begeben und einlassen können. Als ich mein Literaturstudium damals gemacht habe, war dies ein großes Thema gewesen. Viel zu viele Autoren schreiben immerzu dasselbe, nur anders verpackt. Ich bin immer wieder froh, wenn ich die tatsächliche Schreibkunst zu lesen bekomme. Mach weiter so!

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