Leipzig im Jahr 2097.
Dr. Lucie Feron forscht an regenerativen Zellkapseln, bis ein Quantenunfall ihre Arbeit in etwas verwandelt, das sie nicht begreift: Eine Substanz, die Zeit nicht misst, sondern beugt.
Als Lucie die erste Kapsel versehentlich einnimmt, findet sie sich nackt und orientierungslos im Jahr 2072 wieder, in einer Vergangenheit, die nicht auf ihre Rückkehr vorbereitet ist. Getrieben von Angst, Neugier und einem tiefen moralischen Konflikt versucht sie herauszufinden, wohin die Reise führt und ob man die Zeit überhaupt lenken darf.
Durch ihre Neugier wird eine Skrupellose Organisation auf sie aufmerksam und eine gnadenlose Jagd nach der Macht der Zeit beginnt.
Chronozin ist ein fesselnder Science-Fiction-Thriller über Zeit, Identität und Verantwortung. Und über die eine Frage, die alles verändert: Wenn du die Zeit kontrollieren könntest, würdest du es tun?
Buchdetails
Buchkategorie/Genre: Science-Fiction, Thriller
Taschenbuch
ISBN: 978-3819250385
Seitenzahl: 262
Verlag: BoD – Books on Demand
Erscheinungsdatum: 13. August 2025
Preis: 12,99 Euro
E-Book
ISBN: 978-3695137350
Verlag: BoD – Books on Demand
Erscheinungsdatum: 10. September 2025
Preis: 4,99 Euro
Kindle Ausgabe
ASIN: B0CYZYTGVX
Verlag: BoD – Books on Demand
Erscheinungsdatum: 10. September 2025
Preis: 4,99 Euro
Über den Autor
Name des Autors:
Hendrik Rolke
Der Autor im Social Media:
Instagram: @keionfreak
Facebook: www.facebook.com/hendrik-rolke-autor
Mehr Informationen zum Autor:
Hendrik Rolke wurde 1989 im schönen Freiberg (Sachsen) geboren, zu einer Zeit, als man noch ohne WLAN schreiben musste. Heute lebt er in Oberbobritzsch, einem kleinen Ort im Bobritzschtal. Dort findet er die nötige Ruhe, um Geschichten zu spinnen, die irgendwo zwischen Wissenschaft, Wahnsinn und Weltrettung spielen.
Tagsüber ist er Familienmensch, Hobby-Handwerker, Freizeit-Gärtner und Fußball-Fan. Nachts oder wenn mal eine ruhige Minute bleibt, wird er zum Autor, der mit Neugier, Humor und einer gesunden Portion Selbstzweifel an seinen Geschichten feilt.
Leseprobe
Es war ein gewöhnlicher Tag im Jahr 2097.
Dr. Lucie Feron, Molekularbiologin und Leiterin eines längst vergessenen Forschungsprojekts, saß allein in ihrem kleinen, veralteten Labor. Die Neonröhren an der Decke flackerten gelegentlich – als wären selbst sie von den Jahren der Vernachlässigung müde geworden.
Lucie war eine Frau Mitte dreißig. Ihr aschblondes Haar war zu einem praktischen Knoten gebunden, durchzogen von ersten silbernen Strähnen – Spuren unzähliger Nächte voller Arbeit und Grübelei. Ihre blauen Augen, einst vielleicht strahlend, wirkten nun wie stille Seen, in denen sich die Schatten vergangener Enttäuschungen sammelten. Das schmale Gesicht verriet Ernsthaftigkeit – und eine unbeirrbare Entschlossenheit.
Der weiße Laborkittel an ihren Schultern war sauber, doch seine besten Jahre längst vorbei. Die Taschen waren prall gefüllt mit Werkzeugen und Notizblöcken, stumme Zeugen eines Lebens zwischen Reagenzgläsern und Analysesoftware. Ihre Hände – schmal, aber bemerkenswert geschickt – trugen die unauslöschlichen Spuren ihres Handwerks: leichte Verfärbungen durch Chemikalien, feine Narben von unachtsamen Momenten.
In den Augen ihrer Kollegen war sie eine Randfigur. Während andere mit biometrischen Steuerungen, neuronalen Schnittstellen und KI-gesteuerten Assistenten arbeiteten, blieb Lucie ihrer manuellen Forschung treu. Ein gelegentliches Naserümpfen, ein spöttisches „alte Erfolge“ – mehr Aufmerksamkeit erhielt sie nicht. Der Ruhm ihrer einst revolutionären Zellkapseln war verblasst, zurückgeblieben war nur das Echo in den leeren Fluren des Instituts. Die Kapseln hatten in die Zellheilung signifikant beschleunigt – Schnitte, Entzündungen, Gewebeschäden klangen rascher ab. Doch das eigentliche Ziel, geschädigte oder fehlende Zellen vollständig nachwachsen zu lassen, war bislang unerreicht geblieben.
Doch Lucie hielt fest an ihrem Ziel: die Vollendung jener regenerativen Kapseln, die menschliche Zellen vollständig nachbilden konnten – ein Durchbruch, der die Medizin verändern sollte. Rückschläge, Spott und Zweifel hatten ihre Überzeugung geprüft, aber nie gebrochen.
Denn hinter all dem stand mehr als Ehrgeiz. Es war persönlich.
Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, der ihr Leben veränderte – und das ihres Vaters. Ein schwerer Arbeitsunfall hatte ihm beide Beine oberhalb der Knie geraubt. Aus einem aktiven, lebensfrohen Mann war ein gebrochener Mensch geworden. Der Rollstuhl, der ihm Mobilität geben sollte, wurde zu seinem Gefängnis. Die Depression kam schleichend, aber unerbittlich. Eines Morgens fand Lucie ihn im Arbeitszimmer. Die Waffe noch in der Hand, der Körper aufrecht im Stuhl – nur der Kopf hing nach hinten, als würde er schweigend zur Decke beten.
Seit diesem Tag war alles anders. Ihre Familie zerbrach – doch in Lucie keimte ein Schwur: Niemand sollte je wieder so enden müssen. Sie würde eine Lösung finden. Und wenn es das Letzte war, was sie tat.
Die Erinnerungen an ihren Vater waren der Antrieb, der sie jeden Morgen aus dem Bett holte, der Funke, der ihre Leidenschaft für die Forschung neu entfachte. In den stillen Stunden der Nacht, wenn das Labor in Dunkelheit gehüllt war, fand Lucie oft Trost in der Vorstellung, dass ihre Arbeit eines Tages das Leben vieler Menschen verbessern könnte.
Ihre Vision war klar: Eine Welt, in der Verletzungen und Gebrechen geheilt werden konnten, ohne dass die Betroffenen ihre Hoffnung und Würde verlieren mussten. Sie stellte sich vor, wie Menschen, die einst von den Fortschritten der Medizin ausgeschlossen waren, durch ihre Kapseln ein neues Leben beginnen könnten. Diese Vorstellung verlieh ihrer Entschlossenheit Flügel.
Sie wusste, dass der Weg dorthin voller Hindernisse und Zweifel sein würde. Doch Lucie war bereit, jeden Widerstand zu überwinden, jede Herausforderung anzunehmen.
Der Kaffee war längst kalt, aber Lucie achtete nicht darauf. Ihre Welt bestand in diesem Moment nur aus dem Arbeitstisch, den Vitrinen mit Proben und dem präzisen, leisen Ticken der digitalen Waage. Ihre Bewegungen waren routiniert, doch nie mechanisch – jede Geste bewusst, jede Substanz mit Ehrfurcht behandelt.
Sie streifte die blauen Handschuhe über, klappte ihr Notizbuch auf und fuhr mit dem Finger die Liste entlang. Die Mischung, die sie heute herstellen wollte, war das Ergebnis monatelanger theoretischer Arbeit. Ein einziger Fehler – und die Synthese wäre unbrauchbar. Oder schlimmer: gefährlich.
Der Verlag
Webseite: www.bod.de
Instagram: @booksondemand
Weitere Bücher des Verlags:
BoD – Books on Demand

