Ein Fall für Merle Dethloff und Hannes Bäumer
Luxusyachten für die Reichsten der Welt – gebaut in aller Stille, direkt an der Weser. Hinter glänzendem Stahl und perfekt polierten Decks verbirgt sich eine Welt aus Konkurrenz, Korruption und Schweigen.
Als der Projektleiter Stirnbengel tot im Maschinenraum der „Aura Blue“ gefunden wird, beginnt ein Mordfall, der bald weit über die Grenzen der Werft hinausführt.
Die Ermittler Merle Dethloff und Hannes Bäumer stoßen auf geheime Einbauten, verschlüsselte Daten und ein Überwachungssystem, das auf keinem Bauplan verzeichnet ist.
War Stirnbengel nur ein Opfer – oder Teil eines Spiels, in dem es längst um mehr geht als um eine Yacht?
Zwischen Bremen, Lemwerder und Washington entspinnt sich ein Geflecht aus Macht, Spionage und Loyalität. Und während an der Weser noch geschraubt wird, ziehen im Hintergrund längst andere die Fäden.
Ein spannender Werft-Krimi über Menschen, die Luxus schaffen – und dabei Gefahr laufen, selbst unterzugehen.
Buchdetails
Taschenbuch
ISBN: 978-3-8192-2968-8
Seitenzahl: 295
Verlag: BoD – Books on Demand
Erscheinungsdatum: 22. August 2025
Preis: 14,00 Euro
Kindle Ausgabe
ASIN: B0FV3QW8XB
Verlag: BoD – Books on Demand
Erscheinungsdatum: 07. Oktober 2025
Preis: 3,99
Über den Autor
Name des Autors:
Frank Rost
Webseite des Autors:
www.frank-rost-autor.de/
Der Autor im Social Media:
Instagram: @frankrost73
Facebook: www.facebook.com/frankrost
Linktree: www.linktr.ee/frankrostautor
Mehr Informationen zum Autor:
Frank Rost, Jahrgang 1954, lebt in Bremen.
Nach Jahrzehnten im technischen Einkauf und Projektgeschäft begann er, seine beruflichen Erfahrungen, Beobachtungen und gesellschaftlichen Eindrücke literarisch zu verarbeiten.
Seine Romane verbinden Realität und Fiktion, Wirtschaft und Politik, das Menschliche mit dem Abgründigen.
Mit kritischem Blick und klarem Stil erzählt er von Macht, Verantwortung und den Folgen des Wegsehens – ob in Werfthallen, Vorstandsetagen oder auf den politischen Bühnen der Welt.
„Nach dem Kalten Krieg kommt der warme Regen“ ist ein literarisch-dokumentarischer Roman über die Mechanismen moderner Kriege – und über eine Welt, die offenbar nichts aus ihrer Geschichte gelernt hat.
Frank Rost schreibt authentisch, nah an der Wirklichkeit und immer mit dem Anspruch, hinzusehen, wo andere lieber wegschauen.
Leseprobe
Aura Blue – Morgendämmerung in Halle 7
Murat Yildiz war wie immer der Erste. Kurz vor fünf stieg er über die breite Gangway auf den Neubau 6453, eine glänzende Luxusyacht, die alle nur noch „Aura Blue“ nannten. Seine Kollegen von der Firma Tarkan kamen frühestens gegen halb sechs, doch Murat mochte diese Ruhe vor dem Sturm. Niemand, der ihn bei der Runde störte, niemand, der quatschte oder im Weg stand.
Er kannte den Kontrollgang auswendig. Backbord aufwärts, Steuerbord hinunter, zwei Decks, jede Klappe, jede Zugangsluke. Meist nickte er sich selbst stumm zu, wenn alles seinen gewohnten Gang ging. Heute war alles anders.
Die Tür zum Maschinenraum stand einen Spalt offen. Das war ungewöhnlich. Die war sonst immer verschlossen, wenn er kam.
Er zögerte kurz, schob sie dann auf und trat ein. Drei Schritte. Dann hielt er inne. Vor ihm, in der Dämmerung des Maschinenraumdecks, lag ein Mann – reglos, verdreht, mit weit aufgerissenen Augen.
Herr Stirnbengel. Projektleiter. Und, soweit Murat das auf Anhieb sagen konnte: ziemlich tot.
Er blieb wie angewurzelt stehen. Erst nach ein paar Sekunden bewegte er sich wieder, ging langsam näher heran. Stirnbengel lag auf dem Rücken, halb unter einer Strebe, mit dem Oberkörper leicht verdreht. Murat kniete sich hin, beugte sich vor und legte zwei Finger an den Hals.
Kein Puls. Aber der Körper war noch nicht ganz kalt. Und etwas an der Haltung – diese merkwürdig angewinkelten Arme – machte ihm Gänsehaut.
„Was machst du hier, Mann …“, murmelte Murat, mehr zu sich selbst als zum Toten.
Dann ging alles ganz schnell. Er stolperte rückwärts aus dem Maschinenraum, schlug sich das Knie an einer Kante auf, fluchte leise, rannte den Korridor entlang nach draußen. An der Gangway griff er zum Handy. Kein Empfang. Erst unten in der Halle bekam er ein Signal. Sein erster Anruf ging an die Werft-Pforte.
„Notfall auf Neubau 6453“, stieß er atemlos hervor. „Da liegt einer im Maschinenraum. Ich glaube … Ich glaube, der ist tot.“
Der Pförtner versprach, sofort Polizei und Werftleitung zu informieren.
Noch während Murat draußen stand und auf die ersten Sirenen wartete, wählte er eine weitere Nummer.
Die wichtigste. Frank war gerade dabei, seinen ersten Kaffee aufzubrühen, als das Handy vibrierte. Murats Stimme kam ohne jede Einleitung: „Du musst sofort kommen. Auf der Aura Blue liegt einer. Es ist Stirnbengel. Und ich glaube, das war kein Unfall.“
Frank antwortete nicht sofort, nur ein knappes: „Ich bin unterwegs.“ Noch bevor er die Haustür erreichte, wählte er Murats Nummer erneut.
„Hör zu“, sagte er ruhig. „Sperr den Maschinenraum sofort ab. Keiner geht mehr an Bord, verstanden? Und sorge dafür, dass es keinen Werfttourismus zur Leiche gibt – keine Gaffer, keine Neugierigen. Die sollen alle aufs Behördenschiff, keine Ausnahmen.“
„Mach ich“, kam es knapp zurück. „Ich stell’ ein paar Leute ab.“
Als Frank zehn Minuten später an der Hauptzufahrt der Werft ankam, erwartete ihn eine Szenerie, die ihm sofort gegen den Strich ging: zwei Kamerateams, ein Mann mit Mikro, mehrere Fotografen – und das alles um kurz nach fünf. Unglaublich.
Er fuhr rechts ran, ließ die Scheibe herunter und musterte das Schauspiel. Sie hatten ihn gesehen, aber keiner sprach ihn direkt an. Noch nicht. Offenbar wussten sie nicht, wer er war oder welche Rolle er hier spielte.
Aber warum waren sie überhaupt hier? Die Polizei war gerade erst unterwegs. Und auf der Werft selbst wussten nur ganz wenige von dem Vorfall.
„Verdammt. Das kann nur vom Pförtner kommen.“ Frank knirschte mit den Zähnen. Hat sich wohl gedacht, ein bisschen Exklusivinfo- bringt Zigarettengeld … oder mehr.
Er parkte, stieg aus und marschierte an den Presseleuten vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Nur einer wagte es, eine Frage zu rufen: „Sind Sie von der Werftleitung? Können Sie bestätigen, dass es sich um einen Mord handelt?“
Frank drehte den Kopf, fixierte den Reporter und sagte knapp: „Ich kann bestätigen, dass Sie mir im Weg stehen.“ Dann war er durch die Sicherheitsschleuse und verschwand im Inneren der Anlage.
Der Luxus für die Reichen und Superreichen
Auf der Fahrt zum Werftgelände lehnte sich Bäumer entspannt in seinen Sitz zurück. Er war lange genug Teil dieser Welt bei Alois & Ruland gewesen, um zu wissen, dass Merle mehr brauchte als eine bloße Adresse auf dem Navi. Wenn sie verstehen wollte, was hier geschehen war, musste sie auch verstehen, wo sie waren. Er hatte den Job bei A&R gegen den eines Kripobeamten eingetauscht.
Er deutete auf die dichten Hallen am Horizont, wo sich die mächtigen Konturen der Yachtbauhallen gegen den Himmel abzeichneten.
„Weißt du“, begann er ruhig, „bei A&R entstehen keine gewöhnlichen Schiffe. Hier entstehen Träume aus Stahl und Aluminium – für Leute, die sich die Welt kaufen könnten, wenn sie wollten.“
Merle drehte leicht den Kopf zu ihm, hörte aufmerksam zu.
„Die Sache läuft immer gleich ab“, fuhr Bäumer fort. „Ein Anruf, eine diskrete Anfrage, ein Treffen irgendwo zwischen Zürich, London oder New York.
Der Verlag
Webseite: www.bod.de
Instagram: @booksondemand
Weitere Bücher des Verlags:
BoD – Books on Demand

