Erfahrungen mit Liebscher und Bracht: Für alle, die noch nicht trainieren

von Dirk H. Ludwig.

Klappentext:

Probleme mit Deinem Bewegungsapparat?
Das Buch handelt von meinem Weg heraus aus permanenten Einschränkungen und Schmerzen, die mich über Jahre hinweg in den Wahnsinn trieben und die ich schließlich hinter mir lassen konnte.
Ich konnte diesen Weg dank der Übungen nach Liebscher und Bracht gehen. Er erforderte über viele Monate tägliche Anstrengung, einiges an Schmerztoleranz und Disziplin. Das ist die schlechte Nachricht. Die Gute ist, dass es diesen Weg gibt und dass jeder ihn gehen kann.

Dieses Buch ist für alle, die noch unnötig leiden.

Um herauszufinden, was wirklich hilft, war es nötig, mich von den Dogmen der Schulmedizin zu lösen. Meine Irrungen und Wirrungen dieser Suche, zwischen Geistheilung, Blutegeln und militanten Veganisten waren damals eine Tragödie, heute, als Geheilter, kann ich sie mit Humor und Selbstironie beschreiben.
Das Training nach Liebscher und Bracht beseitigte meine Schmerzzustände, aber schon bald begann mich die Frage zu beschäftigen, was solche Übungen mit dem Geist machen.
Dazu gibt es Forschungsergebnisse. Konzentriert ausgeführte Körperübungen fördern unser Wohlbefinden, führen zu positiven inneren Entwicklungen und können psychischen Erkrankungen entgegenwirken.

Dass jeder Mensch für seine Gesundheit und Krankheit selbst verantwortlich ist, wird vor diesem Hintergrund noch einmal deutlich. Auch das Problem steigender Gesundheitsausgaben wird sich lösen, wenn jeder begreift, dass die Verantwortung nicht zuerst bei den Ärzten und auch nicht beim Staat oder den Krankenkassen liegt.

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Buchdetails

Genre: Ratgeber, Belletristik

Erschienen als …

Taschenbuch
ISBN 979-8338022160
Seitenzahl: 92

Kindle Ausgabe
ASIN B0DNHF1QZB

Distributor/Verlag: Amazon KDP

Leseprobe

Blutegel und Spanische Fliege

Natürlich hatte ich mich über Naturheilverfahren informiert. Was es da nicht alles gibt:
Subkutane Injektionen von Kohlendioxid-Gas. – Der Wirkmechanismus ist nicht geklärt, möglicherweise tritt eine Steigerung der Durchblutung ein. Ehrlich?
Oder: Cantharidenpflaster. Das Cantharidenpflaster ist mit einer getrockneten Paste aus südländischen Ölkäfern (auch unter dem Namen ‚Spanische Fliege‘ bekannt) bestrichen. Diese Käfer produzieren ein starkes Reizgift, dass zu einer Hautreaktion mit Blasenbildung führt. Das in den Blasen enthaltene Wasser soll Entzündungs- und Schmerzmediatoren enthalten. Man kann die getrockneten und zermahlenen Käfer auch einnehmen, dann können sie eine schmerzhafte Dauererektion, Lebervergiftung, Kreislauf- und Nierenversagen bewirken. Dosierungen ab 0,03 Gramm heilen übrigens jede Krankheit – nämlich durch den Tod. – Also, lieber nicht.

Baunscheidieren vielleicht?  Carl Baunscheid litt durch falsche Ernährung an Gicht und glaubte, dass durch Mückenstiche krankhafte Stoffe aus dem Körper entweichen könnten. Er entwickelte ein Gerät, den Stichler, auch als ‚Lebenswecker‘ bezeichnet, mit dem er Mückenstiche nachahmen konnte. Nach dem ‚Sticheln‘ wird die Haut mit einem Öl bestrichen, das eine Reizung verursacht und Quaddeln und Pusteln erzeugt. Aber: Was hatte das mit meinem Gelenkknorpel zu tun?

Der Arzt, für den ich mich entschied, ich nenne ihn hier Dr. Bussmann, verabreichte per Infusion hochdosiertes Vitamin C und, nach Bluttests, bestimmte Mineralien und Spurenelemente. Das machte er vor allem mit Krebspatienten, die so die Strahlentherapie besser vertragen und überhaupt wieder zu Kräften kommen sollten. Mit denen lag ich dann eine Stunde im Ruheraum, jeder an seiner Infusion. Manche von ihnen waren ‚Austherapierte‘, die hier nur die Zeit bis zum Ende erträglicher gestalten und vielleicht ein paar Tage gewinnen wollten.

Ich erinnere mich an Henry. Er erzählte mir beim Tropfen unserer Infusionen von seinen Kindern, die immer noch keine Ahnung von seiner tödlichen Erkrankung hatten, und von dem Haus, dass wegen seiner langen Arbeitsunfähigkeit unter den Hammer gekommen sei. Dass ich nicht mehr als Knieprobleme hatte, war mir direkt peinlich, aber ihn kostete es ein müdes Lächeln.

Die Behandlung mit Vitamin C wirkte bei mir wie Doping. Ich spürte ungeahnte Energie und Tatendrang, aber nachts konnte ich schlecht schlafen.
Meine Arthrosesymptome änderten sich nicht.

Aber der Arzt hatte noch etwas für mich: Blutegel. Diese Egel, erklärte er, saugen sich an ihrem Wirt fest, schneiden eine Wunde in die Haut, saugen Blut und geben dabei Inhaltsstoffe ihrer Speicheldrüsen ab, die medizinische Wirkungen haben.
Dass die Haut, damit die Egel zügig anbeißen, erstmal mit einem Skalpell eingeritzt werden muss, erfuhr ich erst, als ich in Bauchlage auf der Behandlungsliege lag. Und wenn die Egel sich festbeißen, tut das ganz schön weh. Immerhin, beruhigte mich der Egel–Dompteur, kämen sie mit ihren Beißwerkzeugen nicht weiter als bis ins Unterhautgewebe – wie beruhigend. Zu den medizinischen Wirkungen der Speichelsekrete gehört Schmerzminderung; die fand tatsächlich statt, sodass ich die Beißwerkzeuge nach kurzer Zeit tatsächlich nicht mehr spürte. Nur die kalten Egelkörperchen spürte ich, die manchmal träge über meine Haut glitten. – Gruselig. Die Sekrete bewirken auch Entzündungshemmung und Verringerung der Blutgerinnung. Die Blutung nach der Behandlung dauerte bis zu zwei Tagen an. Es ist beeindruckend, was ein Tierchen von 15 cm Größe im menschlichen Körper bewirken kann. Allerdings: Die Probleme im Knie änderten sich nicht.

Ich wusste, dass diese Egel getötet werden müssen, damit sie keine Krankheiten auf Menschen übertragen. Aber, so das Angebot des Egel-Meisters, er würde sie mir in einem Gurkenglas mit nach Hause geben, wenn ich unterschreibe, dass ich sie nie in die Freiheit entlasse. Wenn ich heute an einem gewissen abgelegenen Bächlein vorbeikomme, schaue ich schon mal, ob ich einen ihrer Nachfahren sehe. Ich hoffe, sie haben sich vermehrt und eine große Sippe gegründet.

Kurz erwähnt seien hier noch Nahrungsergänzungsmittel. Ich gab viel Geld für glucosaminsulfat- und chondroitinsulfathaltige Produkte aus. Die sollen das Knorpelwachstum anregen. Auf den Werbebildern sah ich Menschen mit weißen Haaren beim Workout oder Joggen, aber das Geld hätte ich mir sparen können und erst recht die falschen Hoffnungen und die Enttäuschung.

Damals hatte ich noch nicht begriffen, dass es für meine Probleme sehr einfache Ursachen gab. Ich griff einfach nach jedem Strohhalm.

Fazit: Die von mir getesteten Naturheilverfahren haben gegen die Arthrose nicht geholfen.
Das Problem beim Veganismus: Die Veganer.
Egbert lernte ich auf einem Schreibseminar kennen. Er war von Beruf Soziologe und arbeitete in der Armutsforschung. Passend dazu war er dünn wie ein Bleistift und lebte mit seinen 45 Jahren immer noch in einem Zimmerchen seiner Altbau–WG im angesagten BelgischeBelgischen Viertel in Köln. Da hatte ich auch einmal gewohnt und etwas in mir beneidete ihn um sein unabhängiges Leben, so ohne Rasenmäher, Bauprojekte, Immobilienkredite und familiäre Verpflichtungen. Meine Neugier war geweckt.
Wir trafen uns in einem Szene-Café, das sich ‚Slow Coffee brew Bar‘ nannte und mich mit seinen Regalen voller Bücher, Bildbände und Broschüren an ein Studierzimmer erinnerte. Es gab auch noch eine dieser altmodischen Korkpinwände, wo ständig irgendjemand irgendjemanden für irgendetwas suchte.

Egbert entpuppte sich – ich hatte es geahnt – als militanter Veganer. Eine Nervensäge hoch Drei und er stellte alle meine Vorurteile weit in den Schatten.
Im Grunde meines Herzens hielt ich damals Veganer für ein Volk von woken Spinnern, die einem im Rahmen ihrer moralinsauren Traktätchen auch gleich die plastikfreie Küche aufnötigen wollen.

Egbert aber übertraf alle meine Vorurteile: Er verlangte fair gehandelten Kaffee aus biologischem Anbau und eigener Röstung, ohne Coffein, nicht zu stark und natürlich mit Hafermilch, und, als die Bedienung nach Zucker zu fragen wagte, verdrehte er nur genervt die Augen. Es folgte ein kleines Verhör, ob das Café denn von jeder Tasse und jedem Euro für ökologische Zwecke spende und wie die Abfallentsorgung organisiert sei, und dann, sehr von oben herab, Hinweise auf verschiedene Hilfsorganisationen, die solcher Spenden dringend bedürften. Anschließend, besonders peinlich – ein Monolog über unsere Verpflichtung bei der Überwindung von Folgen des Kolonialismus und des Faschismus. Die Bedienung brachte nur ein gequältes Lächeln zustande und machte sich aus dem Staub. Robert packte eine kleine Thermoskanne mit heißem Wasser aus, um den Kaffee bei Bedarf dann noch zu verdünnen und, wie er mir mit Verschwörermine mitteilte, auch zu strecken. Geizig war er also auch noch. Für die Bedienung, dozierte er, täte es ihm zwar leid, aber in Fragen der Ökologie und besonders der Ernährung, ginge es eben nur voran, wenn die Verbraucher auch entsprechend Druck ausübten. Eigentlich, sagte er, ließe er sich immer die Packungen und Lieferscheine des Cafés zeigen, sonst könne er ja nicht sicher sein, was er da bekomme. In einer von ihm gegründeten Newsgroup namens ‚Clean Coffée Control‘ wurden Cafés entsprechend seiner Kriterien gerankt, angeprangert oder gelobt.
Zum Fremdschämen war die hochnotpeinliche Befragung, die er mit der Kellnerin …

Der Autor

Dirk H. Ludwig wurde in Bad Münstereifel geboren. Dort nicht bleiben zu können, ist ein Schicksal, dass er mit vielen Menschen der Region teilt. Seinen „Eifeler Migrationshintergrund“ ließ er in vielen Geschichten lebendig werden.
Die Nebenerwerbslandwirtschaft des Großvaters, die teils archaisch anmutenden Gebräuche und die Erlebnisse mit Zugereisten werden zum Stoff skurril-humorvoller Geschichten ohne Sentimentalität.
Unter der Überschrift „Menschen ändern ihren Weg“ entstanden zahlreiche tiefgründige und mittlerweile in zahlreichen Lesungen erprobte Geschichten über Menschen, denen das Schicksal Entscheidungen abverlangt.

Dirk H. Ludwig schreibt vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen als Zen-Schüler, Mitarbeiter eines Großkonzerns, Hobbymusiker, Lehrer und Freund Humanistischer und Buddhistischer Philosophie. Er unterrichtet Kreatives Schreiben in Kursen und Bildungsurlauben bei der VHS. 2007 errang er den zweiten Platz beim „Kunstpreis Lotto Rheinland-Pfalz“.

Hörbuch: Das Leben…ganz einfach. Bei Zwallala in Köln, 2013.
Vom Bleiben und Schwinden. Short Story: Keine Angst. (Anthologie), Heider-Verlag, Bergisch-Gladbach, 2018.
Erfahrungen mit Liebscher und Bracht erschien im Februar 2025
Mehr als Twittern/Schreiben als Weg im Verlag Custos 2023
Ein Pamphlet gegen die öde Welt des Materialismus und Konsumismus.

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