SCHAFSKÄLTE

von Wolfram Weisse.

Klappentext von SCHAFSKÄLTE

Was, wenn alles anders ist, als gedacht?

In naher Zukunft: Ansgar Weiß führt ein harmonisch-beschauliches Leben. Nur an seinem Geburtstag schiebt er regelmäßig Frust. Obwohl im Sommer auf der Nordhalbkugel, spielt das Wetter oft so gar nicht mit. Als Kind fiel ihm das nicht weiter auf. Später als Erwachsener sind die regelmäßig durch Regen und Kälteeinbrüche versauten Geburtstage mehr als nur eine Zumutung, sie sind ein kosmischer Wink des Schicksals, eine stochastisch belegbare Wettersingularität, die er – unfreiwillig – überallhin mitzunehmen scheint. Die Korrelation von Schlechtwetter und seinem Geburtstag, die sich bei einem ultimativen Test als feste Konstante zeigt, ruft auch andere auf den Plan, deren Absichten inmitten einer klimakollabierenden Erde schwer zu durchschauen sind, und für Ansgar beginnt ein gefährliches Abenteuer um den halben Erdglobus und weit darüber hinaus. Eine Reise, die er sich in seinen kühnsten Träumen niemals hätte vorstellen können …

Ein Science-Fiction-Thriller, der daherkommt, wie der sprichwörtliche Wolf im Schafspelz. Erst auf ganz leisen Pfoten, dann ein irrwitziger, wendungsreicher Trip, der alle Vorstellungen sprengt.

Leseprobe
12.	Der Plan

»Wollen wir beginnen?«
»Nein, wir enden hier. Ziehen heute den Schlussstrich.«
»Ja, natürlich. Nach all den Jahren... eine lange Zeit...«
»Wir haben Geduld. Jede Sekunde davon hat sich gelohnt.«
»Ich hoffe es für Sie.«
»Die letzten offenen Punkte?«
»Als ob Sie das nicht wüssten. Finale Tranche, Technologietransfer, Integration in das Programm, Sicherheiten und Gegenleistungen.«
»Also gut, womit fangen wir an?«
»Finale Tranche. Ich habe Freigabe und bin autorisiert in Echtzeit zu transferieren. 23.147.886.114 Dollar und 14 Cent.«
»Warum so krumm?«
»Juristen eben. Und Zinseszinsen über 255 Jahre. Der Betrag wird von mir angewiesen, wenn wir heute abschließen und das finale Dokument signieren.«
»Der Technologietransfer?«
»Alles so, wie es in den letzten achtzehn Verhandlungsrunden von unseren beiden Teams ausgearbeitet wurde. Sie können auf das Programm zugreifen und werden Teil davon. Einschließlich KI, Nanotechnologie und programmierbarer Materialien.«
»Keinerlei Änderungen?«
»Nope.«
»Und die Quantenfarm?«
»Steht Ihren Leuten in der verhandelten Zeit und Bandbreite uneingeschränkt zur Verfügung.«
»Ich hoffe den Sicherheitszusagen steht auch nichts mehr im Weg?«
»Sie können gründen. Die USA werden sie sofort nach dem Gründungsakt anerkennen. Ich denke die Europäer werden kurz darauf nachziehen.«
»Jetzt trennen uns nur noch die Gegenleistungen…?«
»Sie teilen alle Erkenntnisse und Fortschritte von dort mit uns. Ausnahmslos. Insbesondere das Dryfarming Projekt. Via Quantum-Laserlink.«
»Einverstanden. Was noch?«
»Sie können nicht nur Ihresgleichen mitnehmen.«
»Das heißt?«
»Mischen Sie ein wenig durch. Wenn es bekannt wird, bringt Ihnen das mehr Sympathie und dauerhafte Unterstützung ein. Die werden Sie brauchen.«
»Bei meinem Kontingent habe ich freie Hand, wer mitkommt?«
»Ganz Ihre Entscheidung... sind wir uns dann in allen Punkten einig, ist es das?«
»Das ist es.«
»Dann darf ich Sie bitten zeitgleich mit mir das finale Vertragsdokument zu signieren. Es wird mit einer Sperrfrist von fünf Jahren im Digital Safe der US-Regierung quantenverschlüsselt verwahrt und kann nur mit Ihrer und meiner gleichzeitigen Signatur, alternativ der des Justizministers oder des amerikanischen Präsidenten, aufgerufen werden.
Ich wünsche Ihnen alles Glück dieser Welt. Sie haben da noch einen weiten Weg vor sich.«
»Wir brauchen nicht das Glück dieser Welt, sondern das der nächsten.« […]