von Tino Dietrich
Klappentext zu Mila und Paul: Sonne im Norden
Wie viele Chancen hat man, die große Liebe zu finden?
Paul hat zu viel damit zu tun, an einer Angststörung zu leiden, Vater seines pubertierenden Sohnes Tim zu sein und mitten in der Scheidung von seiner Exfrau zu stecken, um sich diese Frage zu beantworten.
Als Mila während alledem in sein Leben tritt, steht seine Welt kopf – und präsentiert ihm unverhofft die Antwort: Denn ja, auch geschiedene Teilzeitväter haben noch eine Chance darauf, die große Liebe zu finden.
Der Beginn eines Lebens auf einem Berg aus Gefühlen. Die Liebe sucht sich ihren Weg, wie Wasser, das einer Quelle entspringt.
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Leseprobe Gleich nach dem Aufstehen am Morgen gucke ich die Mails durch. Gesetzt den Fall, dass ich ein oder mehr Teile bestellt habe. Es kommt immer eine Benachrichtigung, sofern das Paket zugestellt wird. Bin somit im Bilde, wenn etwas ankommt. Der Schlaf in der Nacht vorher ist kaum erwähnenswert. Da steigt in mir dann so ein Gefühl auf, was ich aus meiner Kindheit kenne: Der erste Schultag nach den Sommerferien, insbesondere nachtsüber. Einschlafprobleme, flauer Magen, Bauchkribbeln, Nervosität, zappelig sein und dringend aufs Klo, ein großes Geschäft erledigen. Und genau dann, wenn das exorbitante Entleerungsritual erfolgreich in den Verhandlungen steckt und der aufziehende Geruch alles beschleunigt, klingelt es an der Tür. Ich denke nur: Kacke! Im Eiltempo den Hintern notdürftig abgewischt, ein paar Blättchen Klopapier zwischen die Backen geklemmt und die Hose hochziehend eile ich zur Wohnungstür, drücke den Summer und lausche in das Treppenhaus hinein. Da gibt es dann zwei Szenarien, die ich immer wieder erlebe. Das erste Szenario Es klingelt an der Tür, währenddessen ich, wie eben beschrieben, den menschlichen Notdürften nachkomme. Am Einlass angekommen öffne ich diesen einen Spalt und es kommt ein Mann mit Klemmbrett die Treppen hoch. Allein das bringt mein Blut schon zum Kochen. Nachdem er dann grinsend vor mir steht und der Zugang von mir ein kleines Stückchen weiter geöffnet wird, gebe ich ihm damit den Startschuss, seinen Text aufzusagen. Und der freut sich über diese Tatsache wie ein Kind, das zu Weihnachten sein Gedicht fehlerfrei aufgesagt hat. Bereitwillig lasse ich ihn ausreden, bin ja höflich erzogen worden. Sobald er nach längerem Warten meinerseits fertig ist, sage ich ihm kurz und knapp: kein Interesse. Darüber hinaus schließt sich meine Wohnungstür wieder. Im Treppenhaus höre ich nachfolgend und mit großem Erstaunen, dass der vermeintlich nett wirkende Mann dann doch einen ausgesprochen, sagen wir, umfangreichen Sprachschatz vorzuweisen vermag und Bezeichnungen kennt, die sogar mir neu sind. Zum Beispiel das Wort (Achtung: vulgärer Ausdruck) Pimmelbratze. Das kannte ich bis dato nicht. Das gibt es in die Hörmuschel, für den Fall, dass man nicht den Telefonanbieter an der Wohnungstür zu wechseln anstrebt. Das Leben ist halt bewundernswert. Wenn man daraufhin mit einem lauten »danke vielmals« durch die geschlossene Tür antwortet, kommt der freundliche Herr dann in Bewegung und versucht sein Glück woanders …
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Urlaubsfeeling.
Ein depressiv alleinerziehender Vater, der mitten in einer Scheidung lebt und dem Leben eigentlich nichts Positives mehr abgewinnen kann, versucht sein Liebesglück auf einer Internetplattform. Gibt es die große Liebe? Kann man sie im Internet finden?
Paul´s Depressionen und Angststörungen sind sehr gut und nachfühlend beschrieben. Er ist der vorsichtige und schüchterne Typ. Mila ist dagegen eine starke bodenständige Frau. Es ist spannend mitzuerleben, wie die zwei zueinander kommen und durch Erzählungen aus der Vergangenheit und eines gemeinsamen Urlaubs sich besser kennenlernen.
Es ist sehr humorvoll geschrieben und es liest sich in einem weg. Also der richtige Urlaubsroman zum Träumen.
Ich geben dem Buch 5 von 5 Sterne.